Gemeinde Aufhausen

Bürgerversammlung 2025

Geislinger Zeitung vom 09.04.2025 / Kathrin Bulling

Von Jugendtreff bis Bouleplatz

Aufhausener tauschen sich bei Bürgerversammlung über Ideen für den Geislinger Stadtbezirk aus.

    Ortsvorsteher Ludwig Kraus begrüßt die Teilnehmer der Bürgerversammlung. 56 Personen sprechen über die Zukunft Aufhausens.
     
    In Aufhausen ist während der vergangenen 15 Jahre viel entstanden: Ein Verein hat 2012 das Pflegeheim Sonnenblick übernommen, 2016 wurde der Engelplatz an der Kirche neu gestaltet, seit 2017 gibt es den Dorfladen und seit 2020 die Sport- und Kulturhalle. Alle Projekte entstanden mit großem bürgerschaftlichem Engagement, die Dorfgemeinschaft brachte und bringt sich in viele Projekte ein. Vieles entstand in Folge des 2014 gestarteten Bürgerprojektes „Aufhausen – Unser Dorf, unsere Zukunft“.

    Ludwig Kraus, von 2009 bis 2019 und seit 2024 wieder Ortsvorsteher des Geislinger Stadtbezirks, wollte zehn Jahre nach der damaligen Bürgerversammlung nun von den Aufhausenern wissen, wie sie aktuell mit dem Leben im Ort zufrieden sind und was sie sich für die Zukunft wünschen. Zur Bürgerversammlung Ende März in der Sport- und Kulturhalle kamen 56 Personen. Ludwig Kraus hätte sich zwar noch mehr Teilnehmer gewünscht, ist aber zufrieden mit der Zahl und freut sich, dass auch junge Leute teilnahmen – „das zeigt, dass ihnen das Dorf am Herzen liegt“, sagt er im Gespräch mit der GZ.

    Kraus hatte den Abend in mehrere Segmente unterteilt. Zunächst stellte er die Entwicklung während der vergangenen Jahre dar (Kraus: „Man sollte nicht immer nur darauf schauen, was fehlt, sondern auch anerkennen, was man erreicht hat“). Danach sollten die Teilnehmer bei sechs vorgegebenen Themenfeldern ihre Präferenzen festlegen. Kraus wollte wissen, wie wichtig den Aufhausenern die Themen ‚Gestaltung Engelplatz‘, ‚Friedhofsumgestaltung‘, ‚Einkauf im Dorfladen, ‚Ortsvorstehersprechstunde, ‚Spiegel im Kurvenbereich bei der Kirche‘ und ‚Tempo 30 durch den Ort‘ sind – jeder konnte Punkte vergeben. Der Dorfladen, der Spiegel, Tempo 30 und der Friedhof hätten sich als besonders wichtig für viele Teilnehmer herausgestellt.

    In einer weiteren Runde konnte jeder über Kärtchen frei seine Wunschthemen formulieren, schimpfen oder auch spinnen, wie Kraus es formuliert. 43 Ideen seien zusammengekommen, über die man diskutiert habe: vom Wunsch nach einem größeren Behälter für Blechdosen bei den Containern am Sportplatz und einer häufigeren Leerung über die Idee, einen Bouleplatz sowie einen Jugendtreff zu schaffen bis zu der Hoffnung auf längere Öffnungszeiten des Kindergartens und mehr Veranstaltungen in der Sport- und Kulturhalle. Knapp zwei Stunden habe die Bürgerversammlung gedauert, berichtet Kraus, der von einem sehr konstruktiven und interessanten Austausch sowie einer „tollen Veranstaltung“ spricht.

    Der Ortsvorsteher nimmt von dem Abend mehrere Aufträge mit. So will er mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb über die Müllthematik sprechen und sich wegen des Spiegels für eine Verkehrsschau an das Geislinger Ordnungsamt wenden. Der Kurvenbereich bei der Kirche, wo die Ditzenbacher in die Theodor-Heuss-Straße übergehe, sei zwar kein Unfallschwerpunkt, was bisher das Argument gegen einen Spiegel gewesen sei. Doch das sei kein Grund, die Stelle nicht einsichtiger zu machen, meint Kraus: „Die Leute gehen vom Pflegeheim zum Dorfladen und müssen da über die Straße; dort endet der Gehweg, und viele empfinden den Bereich als sehr unübersichtlich.“

    Ludwig Kraus richtet aber auch einen Appell an die Bürger: Bei vielen Projekten sei es wichtig, dass sie sich einbrächten. Beispiel Dorfladen: „Der Laden ist den Leuten am wichtigsten – er lebt aber davon, dass dort eingekauft wird.“ 2024 habe man eine „ganz tiefe Phase“ erreicht, nach einem Hilferuf an die Dorfgemeinschaft komme man mittlerweile wieder ganz gut über die Runden. „Wir werden alles daran setzen, dass der Laden bleibt, aber er ist kein Selbstläufer“, betont Kraus.

    Unterstützung aus der Bürgerschaft könnten auch die inzwischen noch drei Ehrenamtlichen gebrauchen, die den Engelplatz pflegen – anfangs waren es sechs. Und auch bei der Umgestaltung des Friedhofes wünscht sich Ludwig Kraus, „dass das Dorf mit unterstützt“, wenn es um das Anlegen von neuen Wegen zum Kolumbarium und der Wasserstelle geht; Material bekomme man von der Stadt. Ein kleineres, umsetzbares Projekt wäre eventuell auch ein Bouleplatz, zum Beispiel beim Sportplatz, den die Aufhausener zusammen anlegen könnten.